Sonntag, 3. April 2011

Eine Legendäre Band: Die ersten 13 Jahre

Twitty Tister – Die Frühen Jahre (1979-89)

Sie sind die alten Newcomer, die Band die immer war und immer sein wird und doch immer knapp unter der Oberfläche kocht, die Combo im Ultraschallbereich bei der die Notaufnahme rockt. Ihr wisst von wem ich rede, oder? Den einzigartigen, den unnachahmlichen, den oft kopierten aber nie erreichten „Twitty Tister“.

Irgendwann in den späten 70ern gegründet machte sich das Trio als Coverband der völlig unbekannten Heiderock-Band „Die Torfleichen“ einen Namen, vor allem in Dorfdiscos im Umkreis von 300 Meter um das Geburtshaus des Bassisten „DanMan“.
DanMan, gebürtiger Hans-Peter Hollunderblatt, war vor seiner musikalischen Laufbahn als Vertreter für orthopädische Schuheinlagen in den Altersheimen des Landes weit hin bekannt und geschätzt, noch heute ungeschlagen ist sein Rekord im Simultanbingo.
Zum ersten Mal aufmerksam auf die „Torfleichen“ wurde er, als es zu einem traurigen Anlass eine makabre musikalische Verwechslung gab über die hier auf Grund eines richterlichen Beschlusses nicht näher eingegangen werden kann. Bald traf er auf LiLL-E und Lemmie (nein, nicht der mit der Warze), zwei sich ständig zankende Hobbymusiker aus dem Geschlecht der Bänkelsänger. LiLL-E und Lemmie verhalten sich noch heute wie Geschwister und /oder Eheleute. Entsprechende Gentests zur Klärung der Situation wurden von beiden Seiten bisher abgelehnt.
Schnell kristallisierte sich heraus, dass DanMan selbst für Katzen keinen annehmbaren Gesang produzieren konnte weshalb Lemmie das übernahm. Im Grunde war da auch nicht besser aber wenigstens hatte Lemmie ein weit weniger ausgeprägtes Schamgefühl. LiLL-E schreibt quasi seit der ersten Bandprobe die Texte da DanMan Reime auf Grußkartenniveau und Lemmie nur Anzüglichkeiten zu erstellen im Stande ist. LiLL-Es Texte sind zwar toll aber bisher haben sie noch keinen Cent verdient da sie das Zeug immer gleich auf Twitter stellt und dann ist es eben frei, ihr wisst eh, wie Freibier.
Erste Auftritte der Band erwiesen sich als mittlere Katastrophen, gut unterrichtete Kreise behaupten, dass die Cuba-Krise nichts anderes war als eine präventive Vertuschung einer dieser Events und seiner Folgen, woher man schon in den 60ern von der Band wusste bleibt indes ungeklärt, ein Zusammenhang mit Jean-Claude Van Damme und TimeCop ist nicht ausgeschlossen.
Mit jeder Tournee wurden Twitty Tister aber beliebter und gefragter, vor allem unter Alchemisten, Yogalehrern, Fernsehquizmoderatoren (aus Gründen) und Ohrenärzten die statistisch nachweisen konnten, dass ein Besuch von Twitty Tister die Patientenanzahl in den nächsten Monaten um sagenhafte 120% in die Höhe schnellen ließ. Das Gesundheitsministerium unterließ es nach entsprechenden Zahlungen auf diese Information zu reagieren jedoch mussten ab 1981 alle Besucher von Twitty Tister Konzerten einen Aufkleber tragen mit der Schrift „Der Besuch eines Twitty Tister Konzertes kann ihre Spermienzahl verringern“, auch die weiblichen Besucher. Bis heute ist kein Fall einer Empfängnis während eines Twitty Tister Konzertes bekannt geworden.
Spätestens seit ihrem legendären Auftritt auf dem „Puke“ Festival 1984 gehören Twitty Tister zu den führenden Göttern im Rock Olymp und damit meine ich Sex, Drugs and Rock’n’Roll, und Patrizid und Größenwahn und was noch so alles los ist im Olymp.
Das Puke Festival, 1991 von der Gesundheitspolizei eingestellt, war eine Veranstaltung wie es sie so seit Woodstock nicht mehr gegeben hat und das jedes Jahr. Das besondere Flair wurde dieser höchsten aller musikalischen Zusammenkünfte dadurch verliehen, dass nicht etwa auf einer Blumenwiese sondern einem 120km² großen Areal, knietief mit Erbrochenem bedeckt, gefeiert wurde. Imbissbudenbesitzer hatten weniger Freude mit dem Ambiente da die meisten Gäste, um Geld zu sparen, direkt das Vorverdaute futterten. Wahrlich viele Legenden ranken sich um „Puke“. Beim Auftritt von Twitty Tister soll der aktuelle Stand des Erbrochenen um 28cm gestiegen sein, eine Sensation die weder davor noch danach jemals wieder erreicht wurde. Bahnbrechend auch die 23-minütige Auseinandersetzung zwischen LiLL-E und Lemmie bei der neue Schimpfwörter entwickelt wurden die bis heute im Bundesinnenministerium unter Verschluss gehalten werden.
An dieser Stelle muss auch ein Stück Geschichte berichtigt werden. Die Berliner Mauer fiel nicht auf Grund der heroischen Bemühung eines gewissen David Hasselhoff, nein, vielmehr spielten Twitty Tister in der Nachbarschaft. Als DanMan verkündete „Ich bin ein Berliner“, begann eine panische Stampe die mit der deutschen Einheit endete. DanMan trauert bis heute einer speziellen Essiggurkensorte nach.

Twitty Tister - Die Rüpeljahre (1985-1992)

Wie der treue Leser schon weiß stiegen Twitty Tister in den 80er Jahren zu wahren Rockgöttern auf. Umso schwerer mag es für manchen Fan wiegen, dass die Band wohl noch wesentlich schneller viel berühmter hätte werden können wären da nicht eine Reihe von krassen Fehlentscheidungen des Managements gewesen (bestehend aus dem dauerbesoffenen Großonkel von Lemmie und LilLL-Es Tante Majorie, die allerdings zu dem Zeitpunkt in einem Bauernhaus im Schwarzwald lebte, sich Madam LichtktkritallInDunklerNacht nannte und ihre getragenen Socken als einzigen Schutz gegen radioaktive Strahlung für teures Geld an Idiotien verkaufte).
Eine der krassesten Fehlentscheidungen war wohl die Verweigerung an der Teilnahme von „We are the World“ bei dem die Band eine ganze Strophe beitragen hätte sollen. Auf die Frage warum sie denn bei diesem Caritativen Event nicht mitmachen wollten erklärte LiLL-E verwirrt: „We are the world? Aber das wissen wir doch schon!“ Alle späteren Beteuerungen von Seiten der Band, dass damit lediglich gemeint sei, dass alle Menschen gemeinsam die Welt seien stießen auf taube Ohren und der Ruf von eingebildeten reichen Säcken hängt Twitty Tister bis heute nach. In gewissen Kriesen. Andere meinen die drei sind einfach nur dämlich.
Ende der 80er erhielten Twitty Tister schlagkräftigen Zuwachs als der sich in Rente befindende ehemalige Stuntman und bisherige Roadie der Band, Wandspringer, zum vollwertigen Mitglied aufstiegt und bei allen Konzerten meisterlich die E-Blockflöte bliest (ein sehr spezielles Instrument, man schluckt dazu einen Chip der die Luftröhre beinahe verschließt, die dort produzierten Erstickungsgeräusche werden dann an einen Synthesizer gesendet der darauf Krach macht, ehrlich). Wandspringer erhielt seinen zugegebenermaßen seltsamen Spitznamen durch eine gehässige, häufig wiederholte Aktion seiner Bandkollegen DanMan und Lemmie, vorher schickten sie LiLL-E aber immer Kekse holen oder Welpen füttern damit sie sich nicht einmischen konnte. DanMan und Lemmie warteten bis ihr Roadie die Wand aus überdimensionierten Verstärkern (wie DanMan immer sagt: Größer hilft besser) aufgebaut und den letzten Verstärker ganz oben platzierte. In dem Moment drehten DanMan und Lemmie die Regel voll auf und spielten das Intro von „The Final Countdown“. Natürlich erfasste die daraus resultierende Druckwelle den immer noch in luftiger Höhe arbeitenden Roadie mit voller Wucht und schleuderte ihn durch den Saal, sehr zur Belustigung des Publikums, das diese Ausgeburt an menschlicher Grausamkeit für eine geplante Showeinlage hielt. Begleitet wurde dieses Schauspiel häufig von Sprechchören die „Wandspringer, Wandsprigner,. Wandspringer“ skandierten. Schlussendlich konnte die Band nur einer Klage wegen grausamer, unüblicher Körperverletzung  (im Gegensatz zur grausamen aber üblichen Körperverletzung in Form der Sternsinger) entgehen in dem sie Wandpsringer eine feste Position in der Band versprachen. Wandspringer blieb bis 1992 (lebendig) bei der Band und brach sich noch den einen oder anderen Knochen eher er durch eine böse Verwechslung des Pyrotechnikers der Band (Feuerwerksrakete vs. Blockflöte) wortwörtlich den Kopf verlor. Das Poster des Events gibt es im Gore-Market (ja, betrieben von Al Gore) käuflich zu erwerben. Seit dem ist Wandspringer der einzig bekannte untote Bandmember in der Geschichte (außer man zählt Keith Richards). LiLL-E erlitt bei dem Zwischenfall ein schweres Trauma mit bleibenden Wahnvorstellungen und trägt Wandspringers zerfetztes linkes Ohr immer an einer Kette um ihren Hals – ach ja, außerdem ist sie sicher, dass Elvis als Pudelfriseur in Tampa, Ohio arbeitet und sich bester Gesundheit erfreut. Musikkritiker sind einhellig überzeugt, dass das rhythmische feucht-röchelnde Stöhnen aus Wandspringers Halsstumpf sehr zur Atmosphäre der Twitty Tister Songs beiträgt.
Wir nähern uns mit raschen Schritten dem Ende der 80er Jahre, Föhnfrisuren waren plötzlich so out wie der Manta und die engen Lederhosen, die in die grausigen Gefilde der Volksmusik zurückverbannt wurden wo sie ohnehin besser immer schon geblieben wären. 1991 kam es zu einem riesigen Skandal als DanMan den damals gerade berühmt werdenden Kurt Cobain in schwer betrunkenem Zustand in einer Bar in Touchmyass Kentucky zum Beischlaf überreden versuchte (was dort nicht weiter für Aufsehen gesorgt hätte, wäre nicht George Michael zur selben Zeit auf einer Toilette mit einem Undervocer Polizisten am Werke gewesen – eine Straftat die leider Reporter anzog wie der Hintern eines Wasserbüffels die Fliegen). Später darauf angesprochen rechtfertige sich DanMan, dass Kurt mit den langen Haaren eh wie ein Mädchen ausgesehen hätte und nach drei Runden Absinth alle anderen anatomischen Unterschiede zu rein biologischen Spitzfindigkeiten würden. Was sie, lieber Leser hier noch erfahren ist absolutes Insiderwissen über das bisher nur die Wildecker Herzbuben verfügten: Der Titel des Durchbruchalbums von Nirvana, Nevermind, stammte tatsächlich von einer Äußerung die Kurt Cobain von sich gab, als DanMan in telefonisch zu erreichen versuchte. LiLL-E hielt sich in den kommenden Jahren zu diesem Thema immer bedeckt, nicht so Lemmie, der auf entsprechende Fragen der Reporter gerne mal die Hüllen fallen lässt – Geisterbahnen in der ganzen Welt bauen darauf.
Im s Jahr darauf (1992) veröffentlichte LiLL-E ihren ersten Gedichtband, entsprechende Lesungen und Verkaufsveranstaltungen wurden aber von DanMan und Lemmie konsequent sabotiert, es heißt die beiden hätten sich große Sorgen um ihre Zukunft gemacht weil, (O-Ton): „Das Mädel kann ja was.“ Im Rückblick gesehen bedauern aber beide die Sache in Berlin mit dem Schweineblut und dem weißen Kleid … an dieser Stelle auch ein herzliches Beileid an die Hinterbliebenen der Opfer dieser Veranstaltung. Auf der positiven Seite ist aber zu verbuchen, dass LiLL-E seit diesem Zwischenfall die tollsten Feuereffekte einfach mit ihrem Geist produzieren kann.
Über ein besonderes Ereignis in der Bandgeschichte berichtet auch:  http://blog.lemmi.at/?p=755

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